Entdecke die besten Mountainbike-Reiseziele weltweit! Von den majestätischen Alpen bis zu den legendären Trails in Moab – dieser Guide zeigt dir, wo dein nächstes Bike-Abenteuer wartet. Inklusive Expertentipps, Ausrüstung und Reiseplanung.
Mountainbiking ist nicht nur ein Sport, sondern auch ein Lebensstil. Die Freiheit, die Natur hautnah zu erleben und gleichzeitig den Adrenalinrausch auf zwei Rädern zu genießen, zieht immer mehr Menschen in ihren Bann. Ob du rasante Downhill-Abfahrten suchst, technische Singletrails meistern möchtest oder einfach entspannte Touren durch atemberaubende Landschaften bevorzugst – für jeden Mountainbiking-Fan gibt es die perfekte Destination. Dabei geht es nicht nur um die pure sportliche Leistung, sondern auch um das Eintauchen in neue Kulturen, das Entdecken unberührter Natur und das Knüpfen von Kontakten mit Gleichgesinnten.
Als erfahrener Fachautor und leidenschaftlicher Mountainbiker habe ich weltweit zahlreiche Destinationen erkundet, die speziell für Mountainbiker geeignet sind. In diesem umfassenden Artikel teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um dir die besten Reiseziele vorzustellen – von den majestätischen Alpen bis hin zu den rauen Trails in Neuseeland. Also schnallt euch an, es wird eine spannende Fahrt voller Inspiration und praktischer Tipps!
Inhaltsverzeichnis
- Die Faszination Mountainbiking: Mehr als nur ein Sport
- 1. Die Alpen: Ein Klassiker für Mountainbiker
- Österreich: Bike-Eldorado Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn
- Schweiz: Flow Trails und hochalpine Abenteuer
- Frankreich: Portes du Soleil und die Geburtsstätte des Enduro
- Dolomiten, Italien: Spektakuläre Trails vor alpiner Kulisse
- 2. Moab, Utah, USA: Das Mekka des Mountainbikings
- Die Einzigartigkeit der Slickrock Trails
- Klassiker wie Porcupine Rim und The Whole Enchilada
- Tipps für das Biken in der Wüste
- 3. Whistler, British Columbia, Kanada: Der ultimative Bike Park
- Ein Park für alle Könnerstufen
- Crankworx und die Bike-Kultur
- Wichtige Ausrüstung für Whistler
- 4. British Columbia, Kanada (abseits von Whistler): Natur pur
- Squamish und die North Shore: Technische Herausforderungen
- Pemberton und Revelstoke: Enduro-Träume
- 5. Rotorua, Neuseeland: Maori-Kultur und vulkanische Trails
- Der Whakarewarewa Forest (Redwoods)
- Einzigartige Bedingungen und nachhaltiger Biketourismus
- 6. Deutschland: Vielfalt vor der Haustür
- Der Harz: Von Cross-Country bis Enduro
- Der Schwarzwald: Alpine Gefühle und technische Abfahrten
- Die Pfalz: Flowige Trails und Pfälzer Gastlichkeit
- 7. Schottland: Wilde Landschaften und epische Trails
- Die 7 Stanes: Trailcenter der Extraklasse
- Fort William: Downhill World Cup und raue Natur
- 8. Portugal: Sonnige Trails von der Küste bis zur Insel
- Algarve: Ganzjähriges Bike-Vergnügen
- Madeira: Die Insel der ewigen Abfahrten
- Wichtige Überlegungen vor jeder Mountainbike-Reise
- Die richtige Bike-Wahl: Hardtail, Fully oder E-MTB?
- Fitness und Fahrtechnik: Gut vorbereitet starten
- Ausrüstung: Helm, Protektoren und das Notwendigste
- Beste Reisezeit und Wetterbedingungen
- Logistik vor Ort: Shuttles, Guides und Unterkünfte
- Sicherheit und Versicherung: Für den Ernstfall gewappnet
- Umwelt und Etikette: Respekt vor Natur und anderen Nutzern
- Fazit: Dein nächstes Mountainbike-Abenteuer wartet!
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Mountainbiking auf Reisen
Die Faszination Mountainbiking: Mehr als nur ein Sport
Mountainbiking hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer Nischensportart zu einem globalen Phänomen entwickelt. Was einst als einfache Offroad-Fahrt begann, umfasst heute eine breite Palette an Disziplinen. Vom ausdauerorientierten Cross-Country (XC) über das technisch anspruchsvolle Enduro bis hin zum waghalsigen Downhill (DH) und spektakulären Freeride – für jeden Fahrertyp gibt es die passende Herausforderung.
Der Reiz liegt in der Kombination aus körperlicher Anstrengung, technischer Präzision und dem tiefen Eintauchen in die Natur. Es ist ein Sport, der alle Sinne anspricht: das Gefühl des Windes im Gesicht, der Geruch von Wald und Erde, das Geräusch der Reifen auf dem Trail und der atemberaubende Blick auf unberührte Landschaften. Statistiken zeigen, dass die Beliebtheit des Mountainbikings weiter wächst. Laut einer Studie des europäischen Fahrradherstellerverbands CONEBI wurden allein in Europa im Jahr 2022 über 1,7 Millionen Mountainbikes verkauft, was die anhaltende Begeisterung für diesen Sport unterstreicht.
1. Die Alpen: Ein Klassiker für Mountainbiker
Die Alpen sind der Inbegriff von atemberaubenden Landschaften und anspruchsvollen Trails. Länder wie Österreich, die Schweiz, Frankreich und Italien bieten eine Vielfalt von Möglichkeiten für Mountainbiker jeden Niveaus. Ich erinnere mich noch an meine erste Fahrt entlang des Zillertals in Österreich – die Kombination aus schneebedeckten Gipfeln und saftig grünen Wiesen war einfach überwältigend. Die Alpen sind nicht nur ein geografisches Gebirge, sondern eine Marke für sich, wenn es um alpines Biken geht.
Österreich: Bike-Eldorado Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn
Österreich hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Hotspot für Mountainbiker entwickelt. Besonders hervorzuheben ist der „Bike-Circus“ Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn. Hier erwarten dich über 400 km Mountainbike-Wege und 720 km Radwege. Mit neun Bergbahnen, die den Bike-Transport ermöglichen, ist der Zugang zu den Trails denkbar einfach. Von sanften Flow Trails wie dem Monti-Flow in Saalbach für Einsteiger bis hin zu den anspruchsvollen Downhill-Strecken im Epic Bikepark Leogang, wo regelmäßig der UCI Downhill World Cup stattfindet, ist alles dabei. Aus meiner Erfahrung ist die Dichte an erstklassigen Trails und die perfekte Infrastruktur hier unübertroffen.
- Epic Bikepark Leogang: Weltklasse-Downhill- und Freeride-Strecken.
- Milka Line (Saalbach): Ein langer, spaßiger Flow Trail mit vielen Anliegern und kleinen Sprüngen.
- Hacklberg Trail (Hinterglemm): Ein legendärer Singletrail, der für seinen Flow und die atemberaubende Aussicht bekannt ist.
Schweiz: Flow Trails und hochalpine Abenteuer
Die Schweiz lockt mit ihrer majestätischen Bergwelt und einer beeindruckenden Trail-Vielfalt. Destinationen wie Zermatt, St. Moritz, Lenzerheide und Flims Laax Falera haben sich fest in der Mountainbike-Szene etabliert. Der bereits erwähnte Flow Country Trail in Flims/Laax ist ein Paradebeispiel für flüssige Abfahrten, die auch fortgeschrittenen Fahrern ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Er ist perfekt, um die Fahrtechnik zu verfeinern, ohne überfordert zu werden.
Für hochalpine Erlebnisse ist Zermatt mit dem Matterhorn im Hintergrund unschlagbar. Hier finden sich Trails, die nicht nur technisch anspruchsvoll sind, sondern auch spektakuläre Panoramen bieten, die man nie vergisst. Die Region Davos Klosters bietet ebenfalls ein weitläufiges Netz an Singletrails, darunter der berühmte „Bahnhöfli Trail“.
- Zermatt: Hochalpine Singletrails mit Matterhorn-Blick, z.B. der Gornergrat Trail.
- Lenzerheide: Bekannt für seine World Cup Downhill-Strecke und den Bikepark, aber auch viele Flow Trails.
- Flims Laax Falera: Heimat des längsten Flow Country Trails Europas.
Frankreich: Portes du Soleil und die Geburtsstätte des Enduro
Frankreich, insbesondere die Region um Portes du Soleil, gilt als eine der Wiegen des modernen Mountainbikings, besonders im Bereich Enduro und Downhill. Orte wie Morzine und Les Gets bieten im Sommer ein riesiges Netz an Lift-unterstützten Trails, die sich über die französisch-schweizerische Grenze erstrecken. Hier gibt es Hunderte Kilometer an Trails, von Bikepark-Strecken bis zu natürlichen Singletrails, die oft durch Wald und über Wurzelteppiche führen.
Die Region um Nizza und Menton ist zudem berühmt für ihre Enduro-Rennen und die extrem technischen, aber landschaftlich wunderschönen Trails, die oft von den Bergen direkt ans Mittelmeer führen. Dies erfordert jedoch schon ein sehr hohes Maß an Fahrkönnen und eine gute Kondition.
- Portes du Soleil: Grenzüberschreitendes Bike-Revier mit unzähligen Strecken in Morzine, Les Gets, Avoriaz.
- Les 2 Alpes: Hochalpiner Bikepark mit langen Abfahrten und Gletscherblick.
Dolomiten, Italien: Spektakuläre Trails vor alpiner Kulisse
Die Dolomiten, ein UNESCO-Weltnaturerbe, bieten eine einzigartige Mischung aus alpiner Herausforderung und italienischem Flair. Regionen wie Gröden (Val Gardena), Alta Badia und das Hochpustertal haben massiv in ihre Bike-Infrastruktur investiert. Der Sella Ronda Mountainbike Tour ist hier das absolute Highlight: Eine Umrundung des Sella-Massivs auf über 4.000 Höhenmetern, unterstützt durch Bergbahnen und gespickt mit atemberaubenden Trails. Man erlebt hier an einem Tag eine unglaubliche Vielfalt an Landschaften und Trail-Typen.
Die Dolomiten Superbike Region bietet zudem zahlreiche Cross-Country-Strecken, die auch für E-Mountainbiker attraktiv sind. Es ist eine Region, die sowohl technische Könner als auch Genießer begeistert.
- Sella Ronda Mountainbike Tour: Ein Muss für jeden ambitionierten Mountainbiker in den Dolomiten.
- Kronplatz: Bikepark mit verschiedenen Downhill- und Freeride-Strecken.
2. Moab, Utah, USA: Das Mekka des Mountainbikings
Moab ist ein Name, der bei jedem Mountainbiker sofort Assoziationen an rote Felsen, weite Landschaften und legendäre Trails weckt. Im Südosten Utahs gelegen, bietet diese Wüstenlandschaft eine unvergleichliche Kulisse und einzigartige Fahrerlebnisse. Es ist das Mekka des Mountainbikings und zieht jährlich Zehntausende Biker an.
Die Einzigartigkeit der Slickrock Trails
Der wohl berühmteste Trail ist der Slickrock Trail. Der Name ist irreführend, denn „Slickrock“ bezeichnet hier keine rutschige, sondern eine extrem griffige, wellige Sandsteinformation, die an eine versteinerte Düne erinnert. Das Fahren auf diesem Untergrund ist einzigartig und erfordert eine spezielle Technik und immense Kondition. Es gibt keine klassischen „Trails“ im Sinne von Wegen, sondern markierte Linien auf dem Fels. Ein 200-Dollar-Bike fühlt sich hier wie ein 2000-Dollar-Bike an, so beeindruckend ist der Grip!
Klassiker wie Porcupine Rim und The Whole Enchilada
Neben Slickrock gibt es weitere legendäre Trails:
- Porcupine Rim: Ein technischer Singletrail mit spektakulären Ausblicken auf den Colorado River und die La Sal Mountains. Er endet mit einer anspruchsvollen Abfahrt voller Felsstufen und losem Geröll.
- The Whole Enchilada: Dies ist der ultimative Enduro-Trail und eine epische Abfahrt von fast 8.000 Höhenmetern (2.400 Meter vertikal) über 30 Meilen (48 km). Der Trail beginnt hoch in den Bergen und führt durch verschiedene Vegetationszonen bis in die Wüste nach Moab. Man erlebt hier alles: alpine Wälder, technische Felssektionen, schnelle Flow-Passagen und staubige Wüsten-Abfahrten. Ein Shuttle-Service zum Startpunkt ist unerlässlich.
Aus meiner Erfahrung ist Moab nichts für Anfänger. Die Trails sind anspruchsvoll, die Temperaturen können extrem sein und die Isolation ist real. Aber wer die Herausforderung annimmt, wird mit einem unvergesslichen Erlebnis belohnt.
Tipps für das Biken in der Wüste
- Hydration: Nimm deutlich mehr Wasser mit, als du denkst zu brauchen. Die trockene Wüstenluft fordert ihren Tribut.
- Sonnenschutz: Sonnencreme, Sonnenbrille, weite Kleidung und ein breiter Hut für Pausen sind Pflicht.
- Reifen: Breite Reifen mit gutem Volumen und Pannenschutz sind von Vorteil auf den felsigen Trails.
- Navigation: Die Trails sind gut markiert, aber eine GPS-Uhr oder ein Smartphone mit Offline-Karten ist immer ratsam.
- Beste Reisezeit: Frühling (März-Mai) und Herbst (September-November) sind ideal, um den extremen Sommer- und Wintertemperaturen zu entgehen.
3. Whistler, British Columbia, Kanada: Der ultimative Bike Park
Whistler Blackcomb in British Columbia ist nicht nur ein weltberühmtes Skigebiet, sondern im Sommer auch die Heimat des Whistler Mountain Bike Park – von vielen als der beste Bikepark der Welt bezeichnet. Er ist ein Synonym für Downhill- und Freeride-Biking und ein Muss für jeden Gravity-orientierten Mountainbiker.
Ein Park für alle Könnerstufen
Der Park bietet über 80 Trails, die von grünen Anfänger-Flow-Strecken bis zu schwarzen Pro-Downhill-Tracks reichen. Die Lift-Unterstützung ermöglicht unzählige Abfahrten am Tag, ohne die mühsamen Uphills. Hier kann man seine Fahrtechnik auf perfekt präparierten Pisten verbessern, große Sprünge wagen oder auf den berüchtigten „North Shore“ Elementen (Holzbrücken, Drops) sein Können testen. Die Trails sind in verschiedene Zonen unterteilt, jede mit ihrem eigenen Charakter:
- Fitzsimmons Zone: Die Hauptzone mit Klassikern wie „A-Line“, „B-Line“ und „Crank It Up“ – perfekt für Flow und Sprünge.
- Garbanzo Zone: Längere, technischere Abfahrten mit Wurzeln, Steinen und steileren Passagen.
- Peak Zone: Hochalpine, sehr anspruchsvolle Trails mit atemberaubenden Ausblicken.
Crankworx und die Bike-Kultur
Whistler ist auch der Austragungsort des jährlichen Crankworx Festivals, einem der größten Mountainbike-Events der Welt. Hier treffen sich die besten Fahrer, um in Disziplinen wie Slopestyle, Downhill und Enduro gegeneinander anzutreten. Die Atmosphäre ist elektrisierend, und man kann die besten Biker der Welt aus nächster Nähe erleben. Die gesamte Stadt Whistler ist auf Mountainbiker ausgerichtet, mit unzähligen Bike-Shops, Verleihstationen, Reparaturwerkstätten und bikefreundlichen Unterkünften. Aus meiner Erfahrung ist es ein Ort, an dem man sich sofort zu Hause fühlt, wenn man das Bike-Fieber teilt.
Wichtige Ausrüstung für Whistler
Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und der anspruchsvollen Trails ist eine umfassende Schutzausrüstung unerlässlich:
- Fullface-Helm: Pflicht für alle Downhill-Strecken.
- Protektoren: Knie-, Ellbogen-, Rückenprotektor und eventuell ein Neck Brace sind dringend empfohlen.
- Full Suspension Bike: Ein Downhill- oder Freeride-Bike mit mindestens 180 mm Federweg ist ideal. Leih-Bikes sind vor Ort erhältlich.
4. British Columbia, Kanada (abseits von Whistler): Natur pur
Obwohl Whistler der Star ist, hat ganz British Columbia eine unglaubliche Dichte an erstklassigen Mountainbike-Gebieten. Die Provinz ist riesig und bietet eine Vielfalt an Landschaften, von Küstenregenwäldern bis zu trockenen Tälern, die alle mit einzigartigen Trails aufwarten.
Squamish und die North Shore: Technische Herausforderungen
Nördlich von Vancouver liegt Squamish, oft als „Outdoor Recreation Capital of Canada“ bezeichnet. Hier findest du unzählige Enduro- und Cross-Country-Trails, die sich durch dichte Wälder schlängeln und oft mit Felsen und Wurzeln gespickt sind. Die Trails sind naturbelassen und erfordern gute Fahrtechnik.
Die North Shore in Vancouver selbst ist legendär für ihre technischen, oft mit Holzkonstruktionen (North Shore Tech) versehenen Trails. Hier wurde das Freeride-Mountainbiking mit seinen Drops, Berms und Holzbrücken quasi erfunden. Für versierte Fahrer ist die North Shore eine ultimative Herausforderung.
Pemberton und Revelstoke: Enduro-Träume
Weiter nördlich von Whistler liegt Pemberton, ein Geheimtipp für Enduro-Fahrer. Die Trails hier sind oft steil, technisch und bieten lange Abfahrten durch unberührte Natur. Auch Revelstoke im Landesinneren hat sich in den letzten Jahren zu einem aufstrebenden Enduro-Hotspot entwickelt. Mit seinem neuen Bikepark und den zahlreichen natürlichen Trails in der Umgebung bietet es ein einzigartiges alpines Fahrerlebnis.
Aus meiner Erfahrung ist das Biken in BC ein Erlebnis der Superlative. Die Trails sind oft naturbelassen und erfordern vollen Einsatz. Man muss sich auf wechselnde Bedingungen einstellen, von feuchten Wurzelteppichen bis zu staubigen Abfahrten. Aber die Belohnung sind unvergessliche Tage in einer der schönsten Naturlandschaften der Welt.
5. Rotorua, Neuseeland: Maori-Kultur und vulkanische Trails
Wenn man an Neuseeland denkt, kommen einem sofort atemberaubende Landschaften in den Sinn. Die Nordinsel, insbesondere die Region Rotorua, hat sich zu einem Mountainbike-Paradies entwickelt, das Naturerlebnisse der besonderen Art bietet. Die Stadt ist bekannt für ihre geothermalen Aktivitäten und die reiche Maori-Kultur.
Der Whakarewarewa Forest (Redwoods)
Das Herzstück der Mountainbike-Szene in Rotorua ist der Whakarewarewa Forest, auch bekannt als Redwoods. Hier schlängeln sich über 180 km Trails durch einen beeindruckenden Wald aus Mammutbäumen, einheimischen Farnen und Eukalyptusbäumen. Der vulkanische Boden sorgt für einen einzigartigen, griffigen Untergrund, der auch bei Nässe gut fahrbar ist. Die Trails sind hervorragend gepflegt und bieten für jedes Level etwas, von entspannten Flow Trails bis zu technischen Downhill-Strecken.
- The Redwoods: Eine riesige Trail-Anlage mit unzähligen Optionen.
- Tuhoto Ariki: Ein beliebter Enduro-Trail mit viel Flow und einigen technischen Herausforderungen.
- Eight Mile: Eine schnelle, flowige Abfahrt, die Spaß für alle Könnerstufen bietet.
Einzigartige Bedingungen und nachhaltiger Biketourismus
Die Region Rotorua zeichnet sich durch ihre einzigartigen geologischen Bedingungen aus, die für den speziellen Trail-Charakter sorgen. Die lokale Maori-Bevölkerung ist stark in den Biketourismus involviert und legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und den Erhalt der Natur. Es gibt auch mehrere Bike-Shuttleservices, die dich bequem zu den höheren Startpunkten bringen.
Aus meiner Erfahrung ist Rotorua ein absolutes Highlight. Die Kombination aus erstklassigen Trails, der exotischen Natur und dem kulturellen Reichtum macht es zu einem unvergesslichen Reiseziel. Man sollte sich auch Zeit nehmen, die geothermalen Parks und die Maori-Dörfer zu besuchen.
6. Deutschland: Vielfalt vor der Haustür
Auch wenn Deutschland nicht die ganz großen alpinen Höhenmeter bietet, hat es sich in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Mountainbike-Land entwickelt. Zahlreiche Regionen haben in den Ausbau ihrer Trail-Netze und Bikeparks investiert. Oft sind diese Ziele auch für einen Kurztrip gut erreichbar.
Der Harz: Von Cross-Country bis Enduro
Der Harz im Herzen Deutschlands ist eine der ältesten Mountainbike-Regionen. Mit der Volksbank Arena Harz bietet er ein ausgeschildertes Netz von über 2.000 km Mountainbike-Wegen. Hier findet man alles von sanften Touren bis zu anspruchsvollen Enduro-Trails. Besonders beliebt ist die Gegend um Braunlage und Thale, wo auch Bikeparks mit Lift-Unterstützung existieren.
- Bikepark Hahnenklee: Flow Trails und Downhill-Strecken.
- Harzer Hexenstieg (Abschnitte): Historischer Wanderweg, dessen Abschnitte auch für Mountainbiker freigegeben sind.
Der Schwarzwald: Alpine Gefühle und technische Abfahrten
Der Schwarzwald im Südwesten Deutschlands bietet mit seinen Mittelgebirgscharakteristik alpine Gefühle. Der Mountainbike-Park Bad Wildbad ist einer der bekanntesten Bikeparks Deutschlands mit anspruchsvollen Downhill-Strecken. Auch die Regionen um Freiburg und Todtnau bieten zahlreiche Singletrails, die oft durch dichte Wälder führen und mit Wurzeln und Steinen gespickt sind. Hier gibt es auch einige der längsten Abfahrten Deutschlands.
- TrailGround Bräunlingen: Verschiedene Schwierigkeitsgrade für Cross-Country und All-Mountain.
- Bike-Park Todtnau: Downhill-Strecken und eine große Freeride-Strecke.
Die Pfalz: Flowige Trails und Pfälzer Gastlichkeit
Die Pfalz, bekannt für ihre Weine und Burgen, ist auch ein Geheimtipp für Mountainbiker. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bietet ein weitläufiges Netz an flowigen Singletrails, die sich durch sanfte Hügel und dichte Wälder schlängeln. Hier steht das Naturerlebnis im Vordergrund, oft kombiniert mit einer Einkehr in urigen Hütten, den sogenannten „Pfälzerwald-Hütten“. Die Trails sind oft weniger technisch als in den Alpen, aber sehr spaßig und gut für längere Touren geeignet.
Ein wichtiger Hinweis für Deutschland: Achte immer auf die Trail-Regeln und das 1-Meter-Regel-Gesetz (oder ähnliche lokale Regelungen), da nicht alle Trails für Mountainbiker freigegeben sind. Offizielle Mountainbike-Parks und ausgewiesene Strecken sind jedoch immer eine sichere Bank.
7. Schottland: Wilde Landschaften und epische Trails
Schottland mag auf den ersten Blick nicht als klassisches Mountainbike-Ziel erscheinen, doch die raue und unberührte Natur der Highlands und die hervorragend ausgebauten Trailcenter machen es zu einem echten Geheimtipp für Abenteuerlustige.
Die 7 Stanes: Trailcenter der Extraklasse
Die 7 Stanes sind eine Ansammlung von sieben Mountainbike-Zentren im Süden Schottlands, die von der Forestry and Land Scotland (ehemals Forestry Commission Scotland) entwickelt wurden. Jedes Zentrum bietet eine Vielzahl von Strecken für alle Könnerstufen, von blauen Flow Trails bis zu schwarzen Downhill-Strecken. Sie sind berühmt für ihre gut gebauten, wetterfesten Trails und die oft atemberaubende Landschaft.
- Glentress Forest: Eines der größten und beliebtesten Zentren mit einer riesigen Auswahl an Trails und einem Skills Area.
- Innerleithen: Bekannt für seine anspruchsvollen Downhill- und Enduro-Strecken.
- Kirroughtree Forest: Bietet den „Black Craigs“ Trail, einen der längsten schwarzen Trails in Schottland.
Fort William: Downhill World Cup und raue Natur
Weiter nördlich liegt Fort William in den schottischen Highlands, bekannt als Austragungsort des UCI Downhill World Cups. Die Strecke dort ist eine der längsten und anspruchsvollsten im World Cup Zirkus. Aber auch abseits der Weltcup-Strecke gibt es hier unzählige natürliche Trails, die durch wilde Moore und über felsiges Gelände führen. Das Wetter kann hier schnell umschlagen, was das Erlebnis noch rauer und unvergesslicher macht.
Aus meiner Erfahrung ist Schottland ein Ziel für jene, die das Abenteuer suchen und sich nicht von wechselhaftem Wetter abschrecken lassen. Die Trails sind oft naturbelassen, steinig und wurzelig, aber die Belohnung sind epische Abfahrten in einer wahrhaft spektakulären Landschaft.
